Mitarbeiterzeitung Checkliste / Mitarbeiterzeitschrift / Kundenzeitschrift / Kundenzeitung - Goldene Regeln
(16.10.2004) zurück
Mitarbeiter: Das inhaltliche Schwergewicht soll bei einer Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift auch tatsächlich bei der Belegschaft und den "Mitarbeitern" liegen. Wen ein Unternehmer will, dass seine Mitarbeiter die eigene Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift auch mit Interesse und Spaß lesen, der muss sie vor allem mit den Mitarbeitern und nicht nur für diese machen. Wird die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift allein nur als das Mitteilungsorgan der Geschäftsführung genutzt, werden die eigentlichen Chancen und Möglichkeiten verschenkt.

Corporate Identity (CI): Die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift dient in erster Linie der internen Kommunikation. Sie muss daher auch die Corporate Identity des Unternehmens transportieren, sowohl in der optischen Aufmachung als auch inhaltlich. Auch wenn sie ganz einfach, sparsam und kostengünstig gestaltet und umgesetzt werden soll muss dies gelten.

Information: Nur einen Teil der internen Kommunikation kann eine Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift ausfüllen. Sie sollte kein Ersatz sein für die Unlust oder Unfähigkeit der Geschäftsführung über Neuigkeiten im Unternehmen zu informieren und zu internen Entwicklungen Transparenz herzustellen. Auch kein Ersatz für andere zusätzlich notwendige Maßnahmen.

Kritik: Die Unabhängigkeit der Leitung und der (freien) Mitarbeiter der eingesetzten Redaktion sollte durch ein eigenes Redaktionsstatut garantiert und eine Geschäftsordnung für mögliche kritische Situationen sollte vorgesehen sein. Die Arbeitsbedingungen eines selbssttändig arbeitenden Redaktionsteam sollten in diesem Statut festgelegt sein. Vor allem Fragen nach dem Wert der redaktionellen Arbeit als Teil der Dienstzeit oder Freizeit, nach dem Ort der Redaktionssitzung und nach unternehmenskritischen Äußerungen sollten geklärt werden. Im Interesse von Motivation und Engagement sollte man sich klar sein, dass Lobhudelei, Zensur durch die Führungsspitze und zahlreichen Fotos des Geschäftsführers und Vorstandsvorsitzenden in einer Ausgabe Tabu sein sollten. Das bedeutet aber auch für die Redaktion den Mut zu entwickeln, "heiße Eisen" anzufassen.

Öffentlichkeit: Die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift sollte auch an Pensionäre und ehemalige Mitarbeiter, und eventuell sogar an Aktionäre, Geschäftsfreunde und andere Teilöffentlichkeiten verschickt werden. Trotzdem soll aus ihr keine Kombination aus Mitarbeiterzeitung- und Kundenzeitung werden. Im Mittelpunkt bleibt das, was für das Unternehmen auf der Ebene der internen Kommunikation wichtig ist und im Unternehmen selber passiert.

Aufmachung/Design: Nachrang haben sündteure Hochglanzprodukte gegenüber einfach und günstig, aber aktuell und informativ gemachten Produkten. Die Devise sollte sein: Lieber einfach und öfter als protzig und selten.

Titel / Zeitungstitel: Eine Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift braucht einen originellen und griffigen Titel. "XY-Post" oder "XY-News" sind da sicher nicht die einzigen Varianten. Ein paar intensive, kreative Gedanken bringen einen sicherlich auf noch ganz andere Ideen.

Gestaltung: Auch für eine Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift gilt: "Das Auge isst mit." Das Design ist grundsätzlich mit allen anderen professionellen Medien im Wettstreit. Lesegewohnheiten und Wahrnehmung sind davon bestimmt. Daher sollte man für die Gestaltung, das Layout und den Druck unbedingt Spezialisten und Fachleute (Kommunikations-Spezialisten) einsetzen. Geschickte Mitarbeiter können aber heutzutage eine wertvolle Hilfestellung geben und schon viel mit dem Computer im eigenen Haus bewerkstelligen.

Fotos: Die Regel: "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" gilt auch bei der Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift. Daher sollte mit Bildern, Fotos und Graphiken nicht gespart werden. Bilder bringen zudem eine emotionale Komponente ins Blatt.

Dienstleister: Für Gestaltung, Design, Layout und Redaktion braucht man entweder externe Dienstleister also Profis oder verborgene Genies im eigenen Haus, die professionell recherchieren, schreiben, gestalten und produzieren können. Eine Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift steht in ihrer Wahrnehmung und Akzeptanz entsprechend auch in Konkurrenz zu professionell gemachten Medien.

Informationen: Wer immer für die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift redaktionell verantwortlich ist, muss Zugang zu den wichtigen und interessanten Informationen haben und in den hausinternen Informationsfluss eingebunden sein. Die Voraussetzung dafür sind regelmäßige Treffen. Externe Dienstleister, Journalisten und PR-Berater müssen entsprechend umfangreich gebrieft und informiert werden, denn sie sind das Ohr und Sprachrohr des Betriebes.

Aufgabenstellung: Dass die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift von der Geschäftsführung gewünscht ist, sollten alle Mitarbeiter des Unternehmens wissen! Nur dann werden sie auch zur Bereitstellung von Informationen und zur Mitarbeit bereit sein.

Offenheit: Wichtig sind Offenheit und Interesse nach allen Richtungen. Wer Berichte, Beiträge, Artikel, Fotos und Bilder beisteuern könnte, sollte dazu ausdrücklich ermutigt werden. Sinnvoll ist es, eine Rückmeldungsmöglichkeit anzubieten wo beispielsweise über Intranet, Leserbriefe oder einfach bei Preisausschreiben, Gewinnspiel und dergleichen, reagiert werden kann. Genügend Platz für Meinungen gebührt natürlich dem Betriebsrat und allen anderen Bereichen des Unternehmens.

Erscheinungsweise: Am besten einmal im Monat sollte die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift erscheinen. Das setzt aber sehr viel Engagement und einen großen Aufwand voraus. Vierteljährliches Erscheinen ist nur ein Kompromiss. Noch seltener sollte es allerdings nicht sein, sonst kann man gleich ein Jahrbuch daraus machen. Die Geschichten und Informationen wirken sonst alt und abgestanden. Ein wichtiges Thema sind auch bei einer Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift Neuigkeiten und Aktualität der Berichte. Unter Umständen können zu besonderen Anlässen Sonderausgaben erscheinen. Die Beiträge sollten nicht journalistisch zu perfekt sein, was manchen Mitarbeiter eher abschreckt, etwas zu schreiben.

Versand: Am Besten an die Wohnadresse / Privatadresse sollte die Zeitung / Zeitschrift geschickt werden. Damit erreicht man die gesamte Familie samt Anhang und dort haben die Mitarbeiter auch eher Zeit zum Lesen. Wenn die Nachbarin weiß, was im Betrieb des Herrn Meier oder Müller von nebenan vor sich geht, wird sie so eher zur Meinungsbildnerin.

Lesefreundlich: Die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift sollte journalistisch gemacht oder zumindest begleitet sein. Der Schreibstil muss flott, klar und griffig sein, soll aber dem Stil des Hauses nicht zuwiderlaufen. Einfältige und zu lange Artikel werden meist nicht gelesen - schade um die Arbeit. Trockene Beiträge von Technikern oder Bürokraten müssen daher - natürlich mit deren Zustimmung und letzter Freigabe - redigiert und geändert werden.

Auf den Punkt: Die Umsetzungstechniken des Visualisierens, Lokalisierens, Personalisierens und Problematisierens können auch eine hausinterne Publikation wesentlich aufwerten. Die verschiedenen journalistischen Möglichkeiten sollten genutzt werden und keine der folgenden Inhalte sollten fehlen: Bericht und Meldung, Kurznachricht, Portrait und Interview, Kommentar und Glosse.

Salz in der Suppe: Glossen, Kommentare und andere - vielleicht auch einmal eher kritische - Meinungselemente kommen gut an und erhöhen die Lesefrequenz. Und auch interne Meldungen (Geburtstage, Jubiläen, Hochzeiten und auch Hobbys und sportliche Leistungen) sind - wenn gut präsentiert und aufgemacht - wahre Renner, und dürfen in Mitarbeiterzeitschriften / Mitarbeiterzeitungen nicht fehlen. Wichtig ist, dass sich die angeführten Mitarbeiter liebevoll und respektvoll vorgestellt fühlen. Dazu gehört auch die Verwendung von Bildern.

Rubriken: Es ist auch sinnvoll ein erkennbares und wiederkehrendes System von Rubriken für die Mitarbeiterzeitung / Mitarbeiterzeitschrift anzubieten. Dabei sollten auch Flohmarkt, Leserbriefe und andere "Servicethemen" (z. B. Einkaufs- oder Steuertipps) berücksichtigt werden.

Themenplan: Das Konzept der Redaktion sollte in etwa lauten: Berichte aus dem Unternehmen selbst (Vorstellung von neuen oder auch langgedienten Mitarbeitern, diverse Abteilungen, neue Produkte, Verfahren und Maschinen, Berichte und Meldungen zur aktuellen wirtschaftliche Lage und besondere Erfolge, PR-Aktionen, geplante Aktivitäten), Berichte aus dem sozialen Zusammenhang (Betriebsversammlungen, Veranstaltungen, Ausflüge, Betriebssport, Ereignisse, Sozialleistungen, Vorschlagswesen, Transparentmachen von internen Zusammenhängen und Fachfragen, Unfallverhütung, Besuche im Haus) Berichte aus dem Umfeld des Unternehmens (gesellschaftliche und wirtschaftliche und Themen, Umweltthemen, Gesundheit, Branchengeschehen, politische Fragen, Nachbarn, Wettbewerber usw.) und nicht zuletzt auch ein Stück Unterhaltung (Portraits von einzelnen Mitarbeitern, Interviews, Ausflugstipps aus der Region, Reise, Auto, Witze, Rätsel, Heim und Garten und die Hobbys der Mitarbeiter).


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